Wie ITIL ist Ihr Unternehmen?


 

REIFEGRAD

Vor einigen Jahren, noch unerfahren, war ich IT-Leiter einer jungen aufstrebenden Firma mit enormem Wachstum, einer Umsatzverdopplung alle 2 Jahre. Die IT stolperte dem Wachstum voraus und manchmal auch hinterher.

Abhilfe schaffte das Angebot eines beobachtenden und, wie ich später erfuhr, leicht amüsierten Dienstleisters. Ein 3-Tages Assessment nach dem ITIL-Standard versprach den Reifegrad der IT-Organisation und, falls vorhanden, entsprechende Lücken in Organisation und Prozessen auf zu zeigen.

Höchst dankbar nahm ich das Angebot an. Das Ergebnis waren 200 von 1.500 möglichen Punkten. Übersetzt war das eine 6 mit „Betrieb höchst gefährdet“. Da der Betrieb in der Vergangenheit relativ stabil lief und dem Unternehmen gute Ergebnisse ablieferte, hat der Dienstleister noch 2 Tage auf eigene Kosten analysiert, um die eigene ITIL-Skala zu überprüfen….die musste dann ja falsch sein.
Das Ergebnis war für ein Startup typisch, allerdings hatten wir schon ca. 500 Mitarbeiter und waren länger als 5 Jahre erfolgreich am Markt:

Die Lücken wurden kompensiert durch das Engagement eines jeden einzelnen IT-Mitarbeiters. Die Kollegen, die auch am
GrillenWochenende kurz vom Grillen mit Freunden in den Keller schlichen, sich einloggten und prüften, ob die größeren Batchprozesse alle liefen, bzw. neue starteten usw. . Mit dem Ergebnis des Assessments ging ich zum Vorstand inkl. Maßnahmenplan. Die Mittel wurden umghend bewilligt und die IT-Mannschaft hat innerhalb von 12 Monaten einen komplett anderen Reifegrad erreicht. Ausgesprochenes Ziel von mir war: Jeder Mitarbeiter liegt bei vollem Gehalt 40 h die Woche am Ostseestrand und bekommt eine SMS vom Prozessmonitoring: „Alles OK“. Durch das weitere Wachstum wurde das leider verhindert, aber die Mannschaft in dem Bereich wuchs nicht mehr, was mehrere Outsourcingversuche aus Kostengründen in den Folgejahren scheitern ließ.

ITIL, das ist diese riesige Bibliothek an Methoden und Organisationsanweisungen (https://de.wikipedia.org/wiki/IT_Infrastructure_Library). Mehrere sehr große Firmen haben sie gemeinsam vor ca. 20 Jahren entwickelt. Es ist weltweit zu einem Standard für best-practice in IT-Organisationen geworden. Es gibt ein großes Angebot an Fortbildungen, gestaffelt nach ITIL-Disziplin und Reifegrad für Mitarbeiter und Manager.

Man kann sich aber auch einfach ein paar Vokabeln nehmen, z.B. Problem-Management, und dann die in Ihrem Unternehmen laufenden IT-Prozesse daran halten. Und oft ergibt sich ein gar nicht so schlechtes Bild. Da gibt es doch Prozesse, die eindeutig ITIL-Charakter haben.
Und sei es der IT-Supporter, der ans Telefon geht, wenn ein gestörter Nutzer anruft.

Und nur darum kann es auch gehen:

Wie nah ist meine Organisation an der Best-Practice ITIL?

Wo sind die Lücken?

Welche Lücken können weiter bestehen, weil sie für das Unternehmen nicht wichtig oder sogar bewußt abweichend gewählt sind?

Interessant sind die Lücken, die echte Relevanz haben oder bekommen können:

Wie lange dauert eine komplette Wiederherstellung des IT-Betriebs in einem anderen Rechenzentrum?

Datensicherungen laufen alle sauber durch, aber wann ist die letzte Rücksicherung gelaufen? Oder gibt es die gar nicht, die regelmäßigen Testrücksicherungen?

Warum bekommen wir nur sehr langsam und mit vielen Fehlern Prozessänderungen umgesetzt?

Nutzen Sie ITIL als einen Reifegradmesser für ihre IT und das Ergebnis als Roadmap für die weitere Entwicklung Richtung Stabilität, Sicherheit und Wirtschaftlichkeit.

 

Bildschirmfoto 2016-05-23 um 18.16.04Heute führe ich ITIL-Assessments selbst durch und treffe auf IT-Leiter. Sympathische, Offene, Neugierige und Junge. Wie ich damals!

Möchten Sie wissen, wie ihr IT-Reifegrad ist? Nehmen Sie Kontakt mit uns auf.

 

(seit 2013 ist ITIL eine Schutzmarke von AXELOS)